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Island: Ein Wintermärchen

Im letzten Sommer hatte Island uns bereits in seinen Bann gezogen und so beschlossen wir irgendwann, dass wir gern einmal die Polarlichter und die schneebedeckten Landschaften Islands im Winter erkunden wollten. Der Winter 2014/2015 bot da die letzte Gelegenheit außerhalb der Schulferien Urlaub zu machen und so ging es im Januar/Februar 2015 für einige Tage nach Island.

Und so ging es am 28. Januar vom Frankfurter Flughafen aus mit IslandAir Richtung Norden. Nach einem entspannten Flug sind wir am Nachmittag in Keflavik gelandet. Die Abfertigung im Flughafen war gewohnt schnell und so konnten wir bereits nach kurzer Zeit unseren Mietwagen abholen und das Gepäck einladen. Unser Mietwagen war ein Toyota RAV4 mit einem unglaublichen Kilometerstand von 377 Kilometern, also praktisch neu. Das Fahrzeug hatte Winterreifen mit Spikes, schon am nächsten Tag wurde uns bewusst, warum dieses eine sehr gute Entscheidung war. Unsere erste Nacht verbrachten wir im Islandair Hotel Keflavik. Aber davor waren wir natürlich wieder im KaffiDus zum Essen (Fisch, Garnelen, Hummer und vieles mehr für einen guten Preis). Da ist es verdammt lecker!

29. Januar:

Gut ausgeschlafen ging es um 7.30 Uhr zum Frühstück. Eine unglaubliche Auswahl sogar mit frischen Waffeln. Das war wirklich lecker! Um 9 Uhr machten wir uns auf den Weg. Unser Ziel war ein Ferienhaus namens Eiriksbakki - Irgendwo im Nirgendwo. In Sellfoss kauften wir für die nächsten Tage ein und dann waren wir gegen Mittag im Ferienhaus angekommen. Wir haben ausgepackt, etwas gegessen und sind dann los zum Geysir. Das schöne Sonnenwetter musste ausgenutzt werden! Die Straßen waren unter einer mehrere Zentimeter dicken Eisschicht versteckt, der Wind war sehr stark, aber die Sonne schien und die "Explosionen" des Geysirs Strokkur bei diesem Wetter noch schöner! Auf dem Heimweg kam uns ein Schneepflug entgegen, gut so, denn der Wind hatte große Verwehungen aufgehäuft. Zurück am Ferienhaus ist Markus draußen durch die dickverschneite Landschaft gehüpft und gesprungen. Schön war es. Unsere ersten Polarlichter hatte er dann abends allerdings verschlafen.

30. Januar:

Strahlender Sonnenschein, 6 Grad unter Null: Perfektes Wetter für einen Ausflug zum Seljalandsfoss (70 Kilometer entfernt). Die Straßenverhältnisse waren gut: Abseits der Hauptstraße vereist, aber mit den Spikes in den Winterreifen überhaupt kein Problem.

Die Landschaft glitzerte in der Sonne, die Wasserfälle waren teilweise gefroren, überall hingen große Eiszapfen von den Felsvorsprüngen. Die kleinen Bäche waren gefroren. Der Weg hinter den Wasserfall war wegen Unfallgefahr gesperrt, aber auch so war es wirklich schön! Markus hatte viel Spaß und musste immer und immer wieder die vereisten Hänge herunterrutschen.

Am Nachmittag waren wir zurück im Ferienhaus. Wir haben rund herum die Umgebung erkundet, Spuren von Vögeln, Hasen und Polarfüchsen entdeckt und Schneeengel im Pulverschnee gemacht. Kurz nach dem Abendessen haben wir dann die Polarlichter entdeckt - in allen Reiseführern heißt es immer, man könne diese erst in der Nacht entdecken - von wegen. Es war wunderschön, aber bei -12 Grad ganz schön kalt.

31. Januar:

-15 Grad und doch wollten wir nach dem Frühstück raus. Draußen wurde es nur langsam hell und wir spazierten durch den hohen Schnee über eine große Wiese bis zum nächsten Zaun. Dort stand eine Herde Islandpferde. Draußen, ohne Decke oder Stall. Sie standen dicht bei einander und beobachteten uns genauso wie wir sie. Wunderschöne Tiere! Die Sonne ging auf uns es wurde ein bisschen wärmer (-12 Grad).

Wir packten unsere Sachen und machten uns auf zum Gulfoss-Wasserfall. Es waren ungefähr 40 Kilometer Fahrt, vorbei am Geysir, zum Gullfoss. Wir parkten oberhalb der Schlucht am Besucherzentrum und genossen die Aussicht auf die verschneite Landschaft und den rauschenden Wasserfall. Der untere Weg und die Plattform waren bei diesen Witterungsverhältnissen abgesperrt, aber von oben war es auch wunderschön.

Im Besucherzentrum haben wir typisch isländischen Lammeintopf zu Mittag gegessen - super lecker und uns wurde wieder warm! Auf dem Rückweg haben wir noch einmal beim Geysir Halt gemacht und sind in der dampfenden Gegend spazieren gegangen.

01. Februar:

Schnee, Schnee und noch mehr Schnee. Es hatte die ganze Nacht geschneit und es hörte einfach gar nicht auf.

Schön! Endlich ein echter Winter. Zeit für eine Schneewanderung, eine Schneeballschlacht und das Bauen einer Schneeburg. Wir hatten richtig viel Spaß!

02. Februar:

In der Nacht hatte es aufgehört zu schneien und die Wolken verzogen sich. So hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Sterne! Irgendwann ging die Sonne auf und die Welt draußen glitzerte vor sich hin. Wir wollten einen Ausflug zum Hjalperfoss machen. Eine ganz Weile sind wir durch die verschneite Landschaft gefahren, aber leider mussten wir kurz vor dem Ziel umkehren. Die Schneemassen hatten den Weg zum Hjalperfoss begraben! Da es sich nur um einen Weg und keine offizielle Straße handelte, gab es keine Wegbegrenzungen und ohne jegliche Anzeichen von Wegführung haben wir beschlossen, an dieser Stelle abzubrechen. Nun ja, der Ausflug war trotzdem schön und am Nachmittag sind wir noch einmal zu Gullfoss und Geysir gefahren.

03. Februar:

Am Vormittag waren wir in Sellfoss einkaufen. Wir lieben isländische Supermärkte. Man steht vor einem riesigen Regal mit kleinen Schütten voller verschiedener Süßigkeiten. Im Kronan-Markt in Sellfoss sind es wohl an die Hundert verschiedene Sorten. Wir haben eine große, bunte Mischung daraus zusammengestellt und es uns tagelang schmecken lassen. Nach dem Einkaufen und der Post haben wir noch einmal das schöne Winterwetter genutzt und im Schnee gespielt. Das Wetter allerdings änderte sich, es wurde wärmer und so waren es nur am Nachmittag nur noch -10 Grad. Abends haben wir Koffer gepackt, denn die Zeit im isländischen Winterwunderland ging schon zu Ende.

04. Februar:

Es wurde Zeit nach Hause zu fahren und Island weinte wieder einmal für uns (komisch, dass immer schlechtes Wetter ist, wenn wir wieder nach Hause müssen).

Es regnete in Strömen und Eis und Schnee schmilzten davon. Der Flug nach Frankfurt war entspannt und so waren wir leider ruckzuck wieder zu Hause.

Es war eine wunderschöne Zeit in einer Landschaft voller Schnee und Eis, gefrorener Wasserfälle, strahlendem Sonnenschein und nächtlichen Polarlichtern. Es hat uns völlig verzaubert!

Bis bald zurück in Island!